von Michael Brey

Von Maria getragen - Stern auf Franziskus' Lebensweg

Papst Franziskus wurde heute in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom bestattet. Seine tiefe Marienverehrung war ein zentrales Element seines Glaubens und seines Pontifikats. In einem Interview sagte er: „Maria ist die einzige, bei der ich mich traue, zu weinen“.

Die Wurzeln der Marienverehrung

Die Marienverehrung hat im Christentum eine lange Tradition. Bereits im 2. Jahrhundert lassen sich erste Hinweise finden. Auf dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 wurde Maria offiziell als „Theotokos“ (Gottesgebärerin) anerkannt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Maria zur „Mutter der Kirche“ und wurde als Fürsprecherin und Helferin in allen Lebenslagen verehrt.

Die Rolle Mariens im katholischen Glauben

Maria wird im katholischen Glauben als die Mutter Jesu Christi verehrt, die durch ihr bedingungsloses „Ja“ zum Heilsplan Gottes eine zentrale Rolle im Erlösungswerk spielt. Sie gilt als Vorbild im Glauben und als Fürsprecherin für die Gläubigen. Zahlreiche Marienfeste und -andachten, wie der Marienmonat Mai, zeugen von ihrer herausragenden Bedeutung im katholischen Kirchenjahr.

Die Sixtinische Madonna und La Notte – Meisterwerke der Marienverehrung

Die „Sixtinische Madonna“ von Raffael, entstanden 1512/1513, ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen Renaissance und befindet sich heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden . Das Bild zeigt Maria mit dem Jesuskind, flankiert von den Heiligen Sixtus und Barbara, sowie den berühmten Putti am unteren Bildrand. Die Darstellung vermittelt eine tiefe spirituelle Botschaft und symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde.

„La Notte“ (Die Heilige Nacht) von Correggio, entstanden um 1529–1530, zeigt die Geburt Christi in einer nächtlichen Szene, wobei das Licht vom neugeborenen Jesuskind ausgeht und die umstehenden Figuren erleuchtet . Dieses Gemälde befindet sich ebenfalls in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden und ist ein herausragendes Beispiel für die Darstellung der göttlichen Lichtquelle in der Kunst.

Eine imaginierte Begegnung

Hätte Papst Franziskus diese beiden Meisterwerke bei einem Besuch in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden im Original gesehen, wäre er sicherlich tief bewegt gewesen. Die „Sixtinische Madonna“ hätte ihn an die mütterliche Fürsorge und die himmlische Berufung Mariens erinnert, während „La Notte“ die göttliche Präsenz und das Licht Christi in der Dunkelheit der Welt symbolisiert. Diese Kunstwerke verkörpern die tiefe spirituelle Bedeutung, die Maria und die Geburt Christi im katholischen Glauben einnehmen, und hätten sicherlich eine besondere Resonanz in Papst Franziskus' Herz gefunden.